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SZENE 4: IMMER ÄHNLICHER Mensch (M), Forscher (F), M: Sie sagt, ich würde dir immer ähnlicher. F: Du kennst mich nicht. M: Weißt du eigentlich, was aus deinem Blickfeld verschwindet, wenn du geradeaus schaust? F: Ich bin nun schon seit 25 Jahren in der Forschung tätig, erfolgreich und anerkannt. M: Als ich klein war, habe ich mir oft überlegt, wie es wäre, aus dem Fenster zu springen und was ich verpassen würde, wenn ich dabei sterben sollte. F: Ich habe ein Haus, eine Frau und zwei Kinder. Ich lebe. Meine Eltern sind stolz auf mich. M: Ich werde doch nicht aufgeben... Wie muss man Maschinen verstehen, um mit der Vorstellung leben zu können, dann im Alter im Altersheim, mal ausschliesslich von Robotern betreut zu werden? F: Als ich klein war, habe ich in einem grossen Haus gewohnt, altrosa Fassade. Die Fenster konnte man nur öffnen, wenn man so gross war, dass man die Arme auf den Küchentisch legen konnte. Mein Bruder war älter und grösser als ich. M: Was würdest du eine Maschine fragen wollen? F: Ich stehe auch heute noch oft am Fenster. In gewissen Nächten hört man die Nachtigal singen. Ich würde dann manchmal lieber doch in der Stadt wohnen. M: Kann man mit Maschinen leben? Sag, was würdest du eine Maschine fragen wollen? F: Ich würde eine Maschine fragen wollen, ob sie eine Mücke von einem Tiger unterscheiden kann. |